European Para Archery Cup Leg 1
Erfolgreiches Debüt der Feuchter Para-Schützen auf internationaler Bühne
Rom – Der erste europäische Para-Bogen-Cup 2025 in Rom bot eine beeindruckende Premiere für die Feuchter Para-Bogenschützen. Mit Teilnehmern aus 29 Ländern und 121 Athleten war das Turnier hochkarätig besetzt. Deutschland ging mit drei Startern ins Rennen: Philip Sauren und Jule Lammers, die in Feucht von Klaus Schwarz trainiert werden. Während Sauren für Feucht antritt, startet Lammers für ihren Heimatverein BC Werlte. Doch bei internationalen Veranstaltungen treten die Vereinszugehörigkeiten in den Hintergrund – alle kämpften gemeinsam für Deutschland. Die dritte im Team war Bundeskaderschützin Flora Kliem, die bereits 2024 bei den Paralympischen Spielen in Paris an den Start ging und mit Abstand die erfahrenste im deutschen Aufgebot war.
Starke Konkurrenz und dramatische Entscheidungen
Die Wettkämpfe begannen mit der Qualifikationsrunde, in der Sauren mit 505 Ringen Platz 29 belegte. Spannender verlief das Turnier bei den Damen: Jule Lammers und Flora Kliem lieferten sich ein packendes Duell, das Kliem hauchdünn mit 526 Ringen vor Lammers mit 525 Ringen für sich entschied.
Im K.-o.-System der Finalrunde musste sich Sauren gegen den starken Polen Lukasz Ciszek klar geschlagen geben. Auch im Mixed-Wettbewerb mit Kliem war das deutsche Team gegen die späteren Silbermedaillengewinner aus Indien chancenlos.
Dramatik pur im Damen-Einzel und Finale
Das Damen-Einzel hielt eine unerwartete Begegnung bereit: Kliem und Lammers traten gegeneinander an. Trotz ihrer engen Freundschaft ließ Lammers keine Zweifel aufkommen und gewann souverän mit 6:0. In der nächsten Runde traf sie auf die Inderin Pooja, die das Match erst im letzten Pfeil mit 6:4 für sich entschied.
Am Samstag fanden die Finals im imposanten Stadio Olimpico statt. Vor rund 400 Zuschauern traten die deutschen Damen gegen Gastgeber Italien an. Nach einem starken Start und dem zwischenzeitlichen Ausgleich zum 2:2 mussten sich Lammers und Kliem am Ende jedoch den Italienerinnen geschlagen geben. Die Silbermedaille wurde später im Hotel gebührend gefeiert.
Ausblick auf kommende Herausforderungen
Nach diesem gelungenen internationalen Auftritt bereiten sich die Feuchter Schützen auf die nächsten Wettkämpfe vor: Lammers reist Ende Juli zu den European Para Youth Games in die Türkei, während das Römische Quartett im September in Tschechien antritt. Interessierte können das Team beim Training auf dem Sportgelände der Bogenschützen Feucht live erleben.
Ein gelungener Auftakt für die Feuchter Athleten – jetzt heißt es weiter hart arbeiten, um beim nächsten Mal erneut für Furore zu sorgen.
Bayerische Meisterschaft Para Bogenschießen in Feucht
29.01.2025 ks
Vergangenes Wochenende war der Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern e.V. (BVS) zu Gast bei den Bogenschützen Feucht, um die 37. Bayerischen Para Bogenmeisterschaften auszurichten.
Während viele Sportarten Rückgänge verzeichnen, boomt der Para Bereich. Mit einer Rekordteilnehmerzahl und vielen neuen Gesichtern startete das neue Jahr im Bogenschießen.
Die Feuchter Bogenschützen bereiteten ein perfektes Wettkampffeld vor und sorgten mit einem üppigen Mittagstisch sowie Kaffee und Kuchen für eine harmonische Veranstaltung. Ein erhöhter, rückwärtiger Zuschauerbereich ermöglichte Mitgereisten, Betreuern und Zuschauern, das Schießgeschehen aus nächster Nähe zu verfolgen. Wer es gemütlicher wollte, konnte sich in die Lounge hinter einer 8 Meter breiten Glaswand zurückziehen und das komplette Schießfeld bei einer Tasse Kaffee und Kuchen beobachten.
Ergebnisse:
- Junioren Compoundklasse: Tim Kellner (BSV Erlangen) gewann mit 458 Ringen.
- Schüler: Abdullah Vural (SV Edelweiß Neuendettelsau) siegte mit 404 Ringen.
- Sehbehinderte: Sebastian Kollarek (Bogenschützen Feucht) erreichte mit 345 Ringen den ersten Platz.
- Schützenklasse Open: Philip Sauren dominierte aus dem Rollstuhl heraus mit einer persönlichen Meisterschaftsbestleistung von 527 Ringen, gefolgt von Paul Rothenbucher (SG Waldbrunn). Beide Schützen sind im Bayerischen Landeskader und trainieren am BVS-Stützpunkt in Feucht.
- Senioren A: Gerhard Endres (BS Oberdürrbach) wurde Bayerischer Meister mit 522 Ringen, vor Arnold Schneider (Feucht).
- Senioren B: Werner Koch (Neustadt/Aisch) gewann vor Helmut Winter und Jürgen Puschmann-Frenken (beide Feucht).
Mannschaftswertung:
- SG Waldbrunn setzte sich mit 1465 Ringen vor Oberdürrbach und den Bogenschützen Feucht durch.
Besondere Ehrung:
Vor der Siegerehrung gab es eine besondere Ehrung: Inge Enzmann, die Kadergründerin, übergab nach 30 Jahren als Cheftrainerin im BVS-Bogenkader Bayern das Zepter an ihren bisherigen Stellvertreter Klaus Schwarz. Enzmann hat in den vergangenen 30 Jahren ihr Wissen und ihre Erfahrung an die Bogenschützen im BVS weitergegeben. Die große Leidenschaft der Olympia-Medaillengewinnerin von Seoul 1988 galt stets den Kleinsten, der Zukunft des Sports.